DER UMFASSENDE RATGEBER ZUM STROM SPAREN

Strom ist teuer. Das wissen die meisten von uns, denn jedes Jahr flattert eine neue Abrechnung in den Briefkasten, die nur selten eine Rückzahlung beinhaltet. Für viele Nutzer und Nutzerinnen ist das ein Ärgernis. Doch wo soll man mit dem Sparen eigentlich anfangen?

Was sind die Stromfresser und ist Strom zu sparen eigentlich schwer? Diese und weitere Fragen bilden sich bei dem Blick auf die Abrechnung in den Köpfen vieler Nutzerinnen und Nutzer.

Dabei kann Strom Sparen sehr einfach sein und mit nur wenigen Schritten durchgeführt werden. Strom sparen tut nicht nur der Umwelt gut, sondern auch dem eigenen Konto. Wir verraten, wie das Sparen des gelben Wundersaftes geht und wie mit wenigen Ratschlägen und Maßnahmen viel Strom eingespart werden kann. Und das ganz einfach und nebenbei.

EIN EINMALIGER AUFWAND – STROMFRESSER ERKENNEN UND BESEITIGEN

Strom ist für alle wichtig und wird für das tägliche Leben benötigt. Doch oftmals befinden sich im unmittelbaren Umfeld zahlreiche Stromfresser, die den Stromzähler zum Tanzen bringen. Diese Stromfresser sollten unbedingt „entschärft“ werden, denn nur so lässt sich Strom wirklich einsparen.

Wie kann ich die „Stromfresser” identifizieren?

Damit der Strom wirklich eingespart werden kann, muss man die „Stromfresser“ unter den Haushaltgeräten erkennen. Normalerweise gibt es dafür einige Verdächtige, darunter der alte Kühlschrank, der sinnlos laufende Fernseher oder auch der viel zu alte Gefrierschrank. Zu den üblichen Verdächtigen gehören unter anderem auch immer wieder Computer und Monitore, die im Standby Modus laufen.

Um herauszufinden, ob die eigenen Geräte auch wirklich zu den Fressern zählen, hat man als Verbraucherin und Verbraucher unterschiedliche Möglichkeiten. Besitzt man noch die genauen Modellnamen und -nummern der Gerätschaften, kann man mit diesen beispielsweise den Stromverbrauch im Netz testen lassen. Jedoch sind diese Tests meistens nur Richtwerte und keine genauen Angaben zu den einzelnen Stromverbräuchen.

Soll der Verbrauch wirklich genau getestet werden, dann sollten Verbraucher und Verbraucherinnen zu einem Stromzähler oder auch Strommesser greifen. Diese Geräte werden zwischen Gerät und Steckdose geschaltet und messen daraufhin den Stromverbrauch des Kühlschranks oder eines anderen Gerätes. Ein Strommesser kann bereits für wenig Geld im Supermarkt oder im Baumarkt gekauft werden und zeigt genau den Verbrauch des Geräts an. So weiß man sofort wie viel Strom der alte Kühlschrank verbraucht.

Geräte richtig einstellen – so spart man ohne Investitionen Strom

Will Strom gespart werden, dann geht das häufig auch über sehr einfache Wege. So beispielsweise auch, wenn die Gerätschaften neu eingestellt werden. Immer wieder werden Geräte falsch eingestellt, wodurch deutlich mehr Strom verbraucht wird. Nun stellt sich die Frage, welche Geräte eigentlich eingestellt werden können.

Grundsätzlich eingestellt werden kann der Kühlschrank, der Gefrierschrank und in gewisser Hinsicht auch die Waschmaschine sowie der Geschirrspüler. Auch der Computermonitor kann energiesparend eingestellt werden.

Waschmaschine, Geschirrspüler und Kühlgeräte

Beginnen wir damit, die Waschmaschine als potentiellen neuen Stromsparer zu betrachten. Hier kann oftmals mit weniger Temperaturen, geringeren Schleuderzahlen und einem Eco-Programm gespart werden. Ähnlich sieht es beim Geschirrspüler aus.

Auch hier lässt sich einiges einsparen, wenn die Temperatur und das Waschprogramm richtig gewählt werden. Beim Kühlschrank und auch beim Gefrierschrank ist es ebenfalls die Temperaturregulierung, die am meisten ausmacht. Diese lässt sich so einstellen, dass sowohl Kühl- als auch Gefrierschrank weniger verbrauchen. Ein Kühlschrank muss beispielsweise nicht kälter sein als 7 Grad sein und ein Gefrierschrank muss auch nicht kälter sein als minus 18 Grad

Computermonitor

Der Monitor am PC kann ebenfalls so eingestellt werden, dass er weniger Strom verbraucht. Computermonitore werden oftmals mit sehr hellem Licht ausgestattet, damit der Nutzer oder die Nutzerin ausreichend auf dem Monitor sehen kann. Doch häufig muss die Beleuchtung gar nicht so stark sein, wie in den Grundeinstellungen vorgegeben. Um Strom zu sparen, kann daher die Beleuchtung des Monitors heruntergeschraubt werden.

Trockner

An dieser Stelle wollen wir den Trockner noch mit einbeziehen. Auch dieser stellt einen Stromfresser dar. Gerade in der kalten Jahreszeit ist es ein Hilfsmittel, aber in der warmen Jahreszeit sollte der Trockner in den Ruhestand gehen. Einstellmöglichkeiten gibt es in diesem Fall nur bei der Temperatur und bei dem allgemeinen Trocknungsverhalten, aber auch hier kann Geld gespart werden. Trocknen Sie die Wäsche im Sommer lieber im Garten und sparen Sie Energie.

STANDBY UND STROMLEISTEN MIT SCHALTER AUSSTATTEN

Was passiert aber mit den Geräten, die man nicht separat einstellen kann? Hier empfiehlt es sich eine Stromleiste mit Schalter zu verwenden. Hierbei handelt es sich um eine Steckdosenverlängerung, an der mehrere Geräte angeschlossen werden können. Der Schalter an der Steckdosenleiste ermöglicht es dem Nutzer oder der Nutzerin, mehrere Geräte gleichzeitig vom Strom zu nehmen, ohne dabei die Stecker aus der Dose ziehen zu müssen.  

Was gibt es dabei zu beachten? 

Wirklich viel beachten sollte man bei einer Steckdosenleiste nicht. Wichtig ist eigentlich nur, diese nicht mit zu vielen Geräten zu überlasten. Es sollten nur so viele Geräte angeschlossen werden, wie auch Steckdosen auf der Leiste vorhanden sind. Benötigen Sie mehr Steckdosen, sollten Sie eine neue Leiste mit mehr Steckplätzen kaufen und keine weiteren Adapter einstecken! 

Des Weiteren sollten Nutzer und Nutzerinnen vielleicht darauf Wert legen, eine Steckdose mit Überspannungsschutz zu nutzen. Diese sind zwar in der Regel etwas teurer, können aber bei einer Spannungsspitze oder einem Blitzeinschlag die Geräte schützen.

Welche Geräte verbrauchen überhaupt Stand-By-Strom? 

Nun stellt sich auch die Frage welche Geräte überhaupt im Standby laufen und warum man diese an eine Steckdosenleiste schalten sollte. Grundsätzlich können fast alle Geräte auf Standby laufen. Schaut man sich in der Wohnung um, dann schnell wird bewusst, dass:

• Fernseher

• DVD Player

• Radio

• Receiver

• Drucker

• Spielekonsole

• Mikrowelle

• und weitere Geräte

im Standby laufen, obwohl das nicht notwendig ist. Steckt man diese an eine Steckdose mit Schalter, dann können die Geräte einfach und leicht von der Stromversorgung genommen werden und verbrauchen keinen Strom mehr, wenn diese ausgeschaltet sind.

Altgeräte sollten durch neue Geräte ersetzt werden

Eine weitere Maßnahme, um Strom einzusparen, kann der Austausch von Altgeräten sein. Altgeräte, die nicht mehr die richtige Energienorm besitzen, können ausgetauscht werden. Vor allem Kühlschränke, Mikrowellen und auch Fernseher können über die Jahre zu echten Stromfressern werden.

Natürlich sollten Verbraucherinnen und Verbrauchen nun nicht jedes Jahr ein neues Gerät kaufen müssen, aber spätestens alle fünf Jahre lohnt sich eine Überprüfung, ob der Austausch sinnvoll wäre. 

Hinweis zur Berechnung – ab wann lohnt sich ein Austausch?

Experten geben immer wieder den Rat, dass der Kühlschrank oder ein anderes Gerät nach fünf Jahren ausgetauscht werden sollte.  Pauschal lässt sich das oftmals aber nicht genau festlegen. Denn aller fünf Jahre einen neuen Kühlschrank oder Fernseher zu kaufen, ist eine kostspielige Angelegenheit. 

Deswegen sollte man den Stromverbrauch des alten Gerätes mit dem Kaufpreis und dem niedrigeren Verbrauch des neuen Gerätes verrechnen. Dazu sollte man jedoch wissen, wie viel Strom die Geräte verbrauchen. Diese Angabe kann man bei seinem Altgerät anhand des Strommessers erhalten.

Bei den Neugeräten sind diese Angaben bereits oft im Netz zu finden oder beim Hersteller direkt – hier ist auch das Energielabel, das mittlerweile bei vielen Geräten zur Pflicht wurde, sehr hilfreich. Wiegt man den Altverbrauch gegen die Anschaffungskosten und die Einsparungen des Neugerätes auf, wird man schnell feststellen können, ob sich die Neuanschaffung  bereits lohnt.

Die Einsparung loht sich oftmals bei Geräten, die täglich 24 Stunden laufen, beispielsweise den hier schön häufiger genannten Kühlgeräten, sehr schnell. Aber auch bei Waschmaschinen und Co. kann ein Ersatz sinnvoll sein. 

Lampen überprüfen – hier haben Sie einen zusätzlichen Einsparungsfaktor

Lampen können einen zusätzlichen Einsparungsfaktor darstellen, denn häufig haben die Glühbirnen oder die Leuchtmittel mehr Watt, als sie haben müssen. Eine Überprüfung der Lampen und eine eventuelle Umstellung des Leuchtmittels können helfen, Strom zu sparen. Dazu finden Verbraucher und Verbraucherinnen im Abschnitt Leuchtmittel mehr Informationen.

REGELMÄSSIGE MASSNAHMEN ZUR SENKUNG DES STROMVERBRAUC

Neben den einmaligen Maßnahmen haben Nutzer und Nutzerinnen auch regelmäßige Maßnahmen zur Verfügung, um Strom einzusparen. Diese Maßnahmen benötigen lediglich etwas Zeit und eine Umstellung im Alltag. 

Wasser stromsparend erhitzen

Wasser lässt sich auf viele Arten stromsparend erhitzen. Hier sollte man bedenken, für was man das Wasser benötigt. Wird es beispielsweise in der Küche benötigt, dann ist es am sinnvollsten, das Wasser mit einem Wasserkocher zu erhitzen und schon das Warmwasser aus der Leitung dafür zu verwenden. 

Hier empfiehlt sich ein Wasserkocher mit Temperaturanzeige, denn oftmals reicht es auch aus, das Wasser nur auf 60 Grad zu erhitzen und nicht unbedingt zum Kochen zu bringen. 

Braucht man das Wasser beispielsweise für die Badewanne oder die Dusche, dann wird es am sinnvollsten über den Heizungskreislauf erhitzt.

Strom sparen beim Kochen 

Kochen und Mahlzeitzubereitungen sind Stromfresser, die man leider nicht verhindern kann. Aber auch hier lässt sich Strom einsparen. So muss beispielsweise das Essen nicht auf dem Herd aufgewärmt werden, die Mikrowelle ist schneller und auf Dauer gesehen wesentlich günstiger. Aber auch beim Herd kann man Einiges einsparen, wenn man beispielsweise einen Induktionsherd verwendet. Dieser spart Strom ist jedoch in der Anschaffung auch deutlich teuer. 

Zusätzlich reicht es oftmals auch aus, die richtige Nutzung des Herdes zu beachten. Ein gutes Beispiel ist das Kochen von Kartoffeln. Diese müssen nicht die ganze Zeit auf einer hohen Temperatur kochen. Hier reicht es auch aus, sie ankochen zu lassen und dann den Herd herunterzustellen. Weitere wichtige Tipps und Tricks finden sich auch im Abschnitt „energiesparend Kochen“.

Strom sparen bei der Wäsche

Die Wäsche ist ein „beliebter“ Verschwendungspunkt, wenn es um die Stromeinsparung geht. „Das bisschen Wäsche?“ denken sich oftmals viele Verbraucher und Verbraucherinnen, doch wenn richtig gewaschen wird und dazu noch effizient, lässt sich viel Strom einsparen. Grundlegend sollte eine neuwertige Waschmaschine zum Einsatz kommen. Im Idealfall hat diese sogar ein Eco-Programm. Zusätzlich kann man als Verbraucher oder Verbraucherin auch noch weitere Sparmaßnahmen in Angriff nehmen.  

Gewaschen werden sollte nur, wenn die Waschmaschine auch wirklich voll wird, außer die Maschine besitzt eine automatische Gewichtskontrolle. Auch das Waschen bei zu hohen Temperaturen ist sinnlos. Oftmals wird die Wäsche auch bei 30 Grad bereits sauber, denn die heutigen Waschmittel besitzen ausreichend Reinigungskraft. Der Spareffekt bei der Waschmaschine liegt in der Erhitzung des Wassers: je höher die Waschtemperatur ist, desto mehr Strom verbraucht die Maschine.  

Ein weiteres Thema in diesem Bereich ist die Schleuderzahl. Wird die Wäsche zu hoch geschleudert, verbraucht die Maschine wieder zusätzlich Strom. Wird die Wäsche nach dem Waschen auf die Leine gehangen, reicht auch eine niedrige Schleuderzahl. Anders sieht dieses Verhalten beim Trocknen im Trockner aus, hier sollte die Maschine ausreichend hoch Schleudern, denn der Trockner verbraucht sonst zu viel Strom. So verbraucht die Waschmaschine etwas mehr Strom, aber der Trockner deutlich weniger. 

Der Geschirrspüler als Stromsparquelle

An dieser Stelle wollen wir noch auf den Stromverbrauch des Geschirrspülers eingehen. Dieser kann ebenfalls mit Einsparungen niedrig gehalten werden. Der Geschirrspüler sollte nur bei voller Ladung benutzt werden. Ebenso sieht es bei der Temperaturregelung aus – auch hier muss nicht mit zu hohen Temperaturen gewaschen werden, denn das Geschirrspülmittel ist ausreichend. 

Ein kleiner Tipp am Rande: wenn der Geschirrspüler an das Warmwasser angeschlossen wird, benötigt er für die Erhitzung des Wassers nicht so viel Strom. Das bietet sich vor allem bei älteren Geräten an. 

Stromsparendes Verhalten allgemein

Ansonsten kann der Strom auch mit einem normalen Verhalten eingespart werden. Oben erwähnten wir bereits die Steckdosenleiste. Geräte, die nicht regelmäßig gebraucht werden, wie Mikrowelle und Wasserkocher oder auch der DVD-Player können vom Strom genommen werden. Bei Bedarf kann man diese aber wieder nutzen. 

Ein weiteres Verhalten sollte das Licht betreffen. Man benötigt nicht immer in jedem Raum berennende Birnen. Licht wird nur dort genutzt, wo man sich aufhält. Hier können die richtigen Leuchtmittel eine weitere Hilfe sein.

Ein wichtiger Faktor sind auch Fernseher und PC. Diese müssen nicht laufen, wenn sie nicht benötigt werden. Auch hier verbirgt sich ein Sparpotenzial. 

DAS BRINGT DIE GRÖSSTE ERSPARNIS

Nun stellt sich die Frage, welche dieser Maßnahmen eigentlich die größte Ersparnis bringt und welche im Haushalt verfolgt werden sollte. Anhand der Möglichkeiten kann man eindeutig feststellen, dass die größte Ersparnis im Bereich der einmaligen Einsparungen liegt.  

Der Austausch der Lampen sowie der anderen Geräte und die richtige Einstellung der einzelnen Gerätschaften bringen am meisten. Zu beachten ist aber, dass bei einer solchen Umstellung auch Anschaffungskosten auf die Parteien zukommen. Nicht zu missachten sind aber auch die Standbyzeiten und die die dazugehörige Steckdose. Befinden sind besonders viele Geräte im Haushalt in Standby, dann kann auch hier eine große Einsparung erfolgen.

Wie groß / klein sind jeweils der Aufwand bzw. die Kosten?

Der Aufwand ist eigentlich nur bei den jeweiligen Neuanschaffungen etwas größer. Die Umstellung selbst stellt keinen großen Aufwand dar. Bei den jeweiligen Neuanschaffungen entstehen zunächst Kosten, jedoch gleicht sich das oftmals nach einigen Jahren anhand der Einsparung wieder aus.

Die Maßnahmen, die hier beschrieben wurden, ziehen eigentlich keine Einschränkungen in der Lebensqualität nach sich. Das Leben der Verbraucher und Verbraucherinnen bleibt gleich, lediglich das Verhalten ändert sich. Zusätzliche Tätigkeiten, wie das Nutzen der Schaltsteckdose, müssen einfach nur in den täglichen Tagesablauf einbezogen werden. Das hat jedoch keine Auswirkung auf die Qualität des Lebens und man kann sich einen schönen Betrag pro Jahr einsparen.

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